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Psychodynamische Konflikte

Gehen oder bleiben? Nachgeben oder durchsetzen? Hilfe annehmen oder uns selber helfen? Immer wieder gibt es Situationen im Leben, in denen wir hin- und hergerissen sind. Wir stecken in einem Konflikt, haben Schwierigkeiten, die „richtige“ Lösung zu finden. Trotzdem finden wir in der Regel aus Konfliktsituationen heraus. Problematisch wird es, wenn unsere Fähigkeit, innere Konflikte zu lösen, gestört ist. Das kann passieren, wenn wir in unserer Vergangenheit (Kindheit) keine passenden Strategien gelernt haben, um die eine oder andere Form von Konflikten zu bewältigen. In der Folge finden wir uns immer wieder in einer bestimmten Art von Konflikt, einem zentralen, „Ambivalenz-“ oder „Grundkonflikt“ (Sigmund Freud) wieder.

Typisch an diesen Konflikten ist, dass wir darin kein „Sowohl-als-auch“ zulassen, dass wir entweder im stark passiven-selbstbezogenen oder im aktiven-objektbezogenen Modus erleben und agieren – und dies nicht in einmaligen Situationen, sondern immer wieder. Während die hier beschriebenen Konflikte unser Leben und unseren Charakter prägen können, ist es mitunter auch so, dass die Konflikte sogesehen ruhen können, wir unsere Leben unbehelligt gestalten, bis durch einen meist äußeren Auslöser der Konflikt angestubst wird und wir uns nicht mehr konstruktiv aus der scheinbar gar nicht so schwierigen innerpsychischen Problemlage befreien können.

Welche Konflikttypen gibt es?

Ob und welcher Grundkonflikt uns das Leben schwer macht, ist mitunter nicht leicht herauszufinden. Das wissenschaftlich begründete Modell der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) unterscheidet acht Konflikttypen. Nur im Zusammenhang mit unserer Lebensgeschichte kann sich dem Therapeuten unser Grundkonflikt erschließen. Manchmal geht die Ursache weit in die Vergangenheit zurück, manchmal sind aber auch extreme aktuelle Belastungen alleiniger Auslöser für eines der Konfliktmuster. Wenn wir uns selbst aufmerksam studieren, können wir anhand der Charakteristika eine Idee davon bekommen, ob ein, und wenn ja, welcher Konflikttyp in uns steckt. In abgeschwächter Form wird fast jeder Mensch an sich Hinweise auf den einen oder anderen Konflikttypus entdecken können. Sinnvoll und wichtig ist diese Form der Diagnostik innerhalb einer Psychotherapie, da es Verbindungen zu den psychischen Störungen gibt und die Konflikteinordnung außerdem konkrete Hinweise zum erfolgreichen psychotherapeutischen Arbeiten bzw. zur therapeutischen Strategie liefert.

1. Abhängigkeit versus Autonomie

Der Konflikt „Abhängigkeit versus Autonomie“ dreht sich um unsere Suche nach Bindung und Beziehung einerseits, unser Streben nach Unabhängigkeit und unsere Angst vor Verantwortung andererseits. Dieser Konflikt ist lebensbestimmendes Thema, überragt alle anderen Konflikte und kann zu einem Gefühl existentieller Bedrohung führen. Im passiven Modus beherrscht uns eine große Angst, dass eine Bindung kaputtgeht. Wir suchen eine Abhängigkeit erzeugende Beziehung. Einen Wunsch nach Autonomie nehmen wir gar nicht wahr – oder aber wir ordnen ihn den Wünschen unseres Partners unter. Unser Bedürfnis nach Abhängigkeit verstecken wir dabei gerne hinter vermeintlichen Schuldgefühlen („Ich kann meinen Mann doch nicht allein lassen!“). Im Beruf sind wir eher passiv, in einer untergeordneten Position tätig, und auch im gesellschaftlichen Umfeld ein „Herdentier“, das sich in eine Gruppe einfügt. Sind wir einmal krank, geben wir uns unserem Schicksal und unserer Abhängigkeit vollends hin. Im aktiven Modus ist unser wichtigstes Ziel im Leben das Herstellen und Erhalten einer emotionalen und existentiellen Unabhängigkeit. Das Bedürfnis, uns zu binden, uns anzulehnen, unterdrücken wir weitestmöglich. In Beziehungen fühlen wir uns eingeengt, ja bedroht. Auch, was Beruf und finanzielle Verhältnisse angeht, streben wir Unabhängigkeit an. Gesellschaftlich sind wir eher Einzelgänger; einer Gruppe, einem Verein gehören wir nicht gern an. Krankheit erleben wir als Bedrohung für unsere Unabhängigkeit.

2. Unterwerfung versus Kontrolle

Sind wir vom Grundkonflikt „Unterwerfung versus Kontrolle“ betroffen, geht es über ein gesundes Maß an Selbst- und Fremdkontrolle hinaus. Der Konflikt bestimmt unser Erleben und unser Verhalten in Bezug auf gesellschaftliche und persönliche Regeln. Im passiven Modus ordnen wir uns vollkommen unter, sind demütig gegenüber Pflichten und Weisungen, agieren kontrolliert und selbstbeherrscht. Unbewusster Widerstand äußert sich, wenn überhaupt, in Fehlhandlungen wie Trödeln oder Vergessen. In Beziehungen ordnen wir uns unter, zeigen kaum Eigeninitiative und können nicht „Nein“ sagen. Stattdessen halten wir uns stur an Regeln und geben uns genügsam. In unserer Familie halten wir Traditionen und Hierarchien aufrecht. Im Beruf meiden wir Eigenständigkeit und Macht, richten uns lieber in nachgeordneter Position ein. Eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen Besitz, die Zugehörigkeit zu festen Gruppen sowie vorgefertigte Ideologien, ob religiöser, politischer oder weltanschaulicher Art. Gegebenes nehmen wir an bzw. hin. Das gilt auch für Krankheiten. Im aktiven Modus passiert genau das Gegenteil. Regeln, Pflichten, Kontrolle – das alles erleben wir als Eingriff in unsere Rechte und begehren auf. In Beziehungen wie im Beruf stellen wir unsere Interessen über die der anderen. Geld bedeutet für uns Macht, ein Mittel, unsere Vorstellungen durchzusetzen. Zu einer Gruppe zugehörig fühlen wir uns immer dann, wenn wir einen Nutzen daraus ziehen, wenn wir z. B. dadurch Einfluss gewinnen. Krankheit erklären wir den Kampf, denn wir „lassen uns nicht unterkriegen“.

3. Versorgung versus Autarkie

Der Konflikt „Versorgung versus Autarkie“ wird für uns zum Problem, wenn die Ambivalenz aus dem Wunsch nach Versorgung/Geborgenheit und der Abwehr desselben unser Verhalten und Erleben in einer Beziehung bestimmt. Alles dreht sich ums Bekommen, ums Versorgtsein und um die Angst, alles zu verlieren – oder aber im Gegenteil darum, dass wir „niemanden brauchen“, keiner Geborgenheit bedürfen. Im passiven Modus sind wir gefühlsmäßig stark gebunden bis abhängig und klammernd. Wenn wir in irgendeiner Form allein gelassen oder zurückgewiesen werden, reagieren wir ängstlich oder depressiv. Unsere Beziehung gestalten wir möglichst so, dass eine Trennung erschwert ist, z. B. durch finanzielle oder berufliche Abhängigkeiten. Im Berufsleben streben wir weniger nach einem Aufstieg als nach sozialer Geborgenheit. Was Geld und Besitz angeht, so wollen wir alles haben und halten, etwas abzugeben fällt uns extrem schwer. Im Krankheitsfalle klammern wir uns in unserem Bedürfnis nach Betreuung/Versorgung an den Arzt und das Pflegepersonal.

Im aktiven Modus kompensieren wir unsere Bedürfnisse nach Versorgung durch Selbstgenügsamkeit und Anspruchslosigkeit. Wir bitten nicht um Hilfe, lehnen entsprechende Angebote ab, auch in unserer Beziehung. Askese, wenn nicht gar Altruismus kennzeichnet unser Verhalten. In unserer Phantasie wird unser Verzicht irgendwann belohnt oder vergolten. Tief in uns verborgen liegen Gefühle der Traurigkeit und der Sehnsucht nach Versorgung. Auf beruflicher Ebene betreiben wir Selbstausbeutung, spielen die Rolle des unersetzlichen Mitarbeiters. Wird dies einmal nicht honoriert oder geraten wir in wirtschaftliche Not/ Arbeitslosigkeit, drohen Selbstzweifel und Depressionen. Bezüglich Geld und Besitz geben wir uns selbstlos, machen dabei aber unbewusst eine Rechnung auf, wollen alles irgendwann zurück, plus Zinsen. In der Gesellschaft sorgen wir für andere – beneiden oder verachten diese aber oft gleichzeitig. Sind wir krank, lehnen wir Hilfe ab. Krankenpflege kritisieren wir eher, als dass wir sie dankbar annehmen.

4. Selbstwert versus Objektwert

Sind wir vom Konflikt „Selbstwert versus Objektwert“ betroffen, dreht sich in unsrem Leben viel, wenn nicht alles, um die Regulierung unseres Selbstwertgefühls. Im passiven Modus ist unser Selbstwertgefühl eingebrochen. Wir sagen uns: „Ich bin nichts mehr!“ und betonen unsere Unwichtigkeit und Bedürfnislosigkeit. Dabei geben wir anderen die Schuld für unsere Lage. In Beziehungen suchen wir „Unseresgleichen“, um gemeinsam die uns widerfahrene Benachteiligung zu verarbeiten, oder wir erleben erneute Demütigung und meiden neue soziale Kontakte. In unserer Familie – früher wie heute – herrscht ebenfalls ein negatives Selbstbild. Im Beruf sind wir sehr leistungsbereit und im Rahmen unserer Möglichkeiten erfolgreich; eine berufliche Zurücksetzung kann jedoch zum Verlust unseres Selbstwertgefühls und damit zum Konflikt führen. Auch Krankheit kann, gepaart mit Gefühlen der Ohnmacht und Ungerechtigkeit, Konfliktauslöser sein.

Im aktiven Modus wirken wir nach außen oft selbstsicherer als wir sind. Beziehungen nutzen wir in erster Linie, um unser Selbstwertgefühl aufzubauen. Wir neigen dabei zur Schwarzweißsicht: Unsere Mitmenschen sind entweder Freunde oder Feinde. Durch unser Auftreten wirken wir auf andere bisweilen arrogant, nassforsch, bestenfalls gönnerhaft-herablassend. Im Beruf überschätzen wir oftmals unsere Leistung; Probleme tun wir entweder ab oder schieben die Schuld Kollegen zu. Geld investieren wir bevorzugt in repräsentative Attribute des Selbstwertgefühls, ob Luxusauto, teure Trendsportarten oder Körperkult. Werden wir krank, kann unsere Selbstwertfassade zusammenbrechen wie ein Kartenhaus und uns in den passiven Modus verfallen lassen.

5. Egoistische versus prosoziale Tendenzen

Schuldgefühle haben wir alle gelegentlich. Beim Schuldkonflikt, der den tiefen Widerstreit „Egoistische versus prosoziale Tendenzen“ meint, geht es aber um mehr als zeitweilige Schuldgefühle, die wir haben, weil wir z. B. einmal jemanden schlecht behandelt oder verletzt haben. Vielmehr geht es darum, dass wir uns bei jedem „Verstoß“ gegen verinnerlichte prosoziale Tendenzen, jedem Anflug von Egoismus oder Autonomiebestreben schuldig fühlen und diese Schuld dann entweder auf uns nehmen (passiver Modus) oder aus Scham abwehren (aktiver Modus).

Im passiven Modus haben wir für andere immer eine Entschuldigung, während wir uns mit Selbstvorwürfen zerfleischen. Oft waren wir schon zu Hause das „schwarze Schaf“ der Familie. In Beziehungen befinden wir uns in jeder Krise für schuldig, sind demütig, nehmen keine Entschuldigung, keinen Trost unseres Partners an und bestrafen uns möglicherweise sogar selber. Im Beruf fühlen wir uns allein für alle Fehler und Pannen verantwortlich. Und wenn wir sozial aufgestiegen sind, löst das ebenfalls Schuldgefühle in uns aus. Geschenke können wir nur schwer annehmen, ohne uns im Gegenzug nur allzu großzügig zu revanchieren. Krankheit sehen wir im Extremfall als verdiente Strafe an, zumindest aber finden wir für eventuelle Behandlungsfehler der Ärzte immer Entschuldigungen.

Im aktiven Modus verdrängen wir Schuldgefühle, schieben die Verantwortung auf andere. In Beziehungen wie im Berufsleben sind die anderen schuld, wenn etwas schiefgelaufen ist. Wenn wir überhaupt einmal ein kleines Schuldeingeständnis machen, dann folgt bald das Wort „aber“. Privilegien sehen wir als selbstverständlich an, eigennütziges Verhalten als gerechtfertigt. Andererseits fühlen wir uns schnell übervorteilt oder betrogen. Auch wenn wir krank sind, machen wir andere verantwortlich.

6. Ödipal-sexueller Konflikt

Ein „Ödipal-sexueller Konflikt“ beschreibt keine bloßen sexuellen Funktionsstörungen, sondern die Auswirkung der Ambivalenz aus erotisch-sexuellen Wünschen und der Verdrängung derselben auf unser gesamtes Verhalten und Erleben. Im passiven Modus existiert Sex quasi nicht in unserer Wahrnehmung. Unser Selbstbild entspricht diesbezüglich dem eines unschuldigen Kindes. In unserer Beziehung suchen wir Liebe, Geborgenheit usw., aber keine Erotik. Im Extremfall führen wir eine „Josefsehe“ ohne Sex. Unser Partner ist meist älter. In unserer Familie werden Erotik wie auch Konflikte und Rivalität ausgeklammert. Dasselbe gilt für unser Berufs- und Sozialleben. Eine Form von Ersatzbefriedigung finden wir in Besitz, manchmal auch in Krankheit.

Im aktiven Modus sexualisieren wir nahezu jeden Lebensbereich. Im Beruf kann das ernsthafte Konflikte, Anfeindungen und Eifersucht zur Folge haben. Auch Besitz ist für uns Ausdruck sexueller Potenz. Und im Krankheitsfalle kann sogar das Verhältnis zum behandelnden Arzt sexualisiert werden oder zu Konkurrenzdenken führen. Unsere Beziehungen verlaufen indes unbefriedigend und konfliktreich, da unser widersprüchliches Verhalten – einem Wechsel von „Locken“ und „Blocken“ – und unsere Neigung, Partner an idealisierten Primärobjekten zu messen, höchst kontraproduktiv sind. Im gesellschaftlichen Umfeld sind wir umtriebig, tanzen gern auf allen Hochzeiten. Mit unserer Familie fühlen wir uns sehr verbunden, insbesondere mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil.

7. Identität versus Dissonanz

Prägend auf unser Verhalten und Erleben wirkt sich auch ein Identitätskonflikt, der Konflikt „Identität versus Dissonanz“ aus. Von ihm betroffen sind wir, wenn wir kein Gefühl für unsere eigene Identität entwickeln konnten, das heißt, wenn unsere verschiedenen Teilidentitäten (Geschlechts- und Familienidentität, soziale, ethnische, religiöse, politische Identität) sich nicht (mehr) zu einem zusammenhängenden Ganzen fügen. Bin ich zum Beispiel Tochter, gleichzeitig aber selbst Mutter; gehöre ich einer anderen Kultur und Religion an, will mich aber in meiner neuen Heimat integrieren – Wer bin ich dann?

Im passiven Modus äußert sich unser Identitätskonflikt in einem ständigen Gefühl, keine eigene Identität vorweisen zu können. In unserer Familie finden wir keine Orientierungshilfe, weil wir dort ebenso unklare Identitäten vorfinden. Dies setzt sich auch in unseren Beziehungen fort. Auf unser soziales Umfeld und auf Kollegen am Arbeitsplatz wirken wir farblos und angepasst, bisweilen auch widersprüchlich. Für berufliche Erfolge fehlt uns die nötige Rollensicherheit. Geld gibt uns ein gewisses Sicherheitsgefühl; wir ersetzen quasi unser Sein durch Haben. Das Hereinfinden in die Patientenrolle im Krankheitsfall gelingt uns aufgrund unseres tiefen Identitätskonflikts ebenfalls nicht.

Im aktiven Modus überspielen wir die Unsicherheit, was unsere Identität angeht, ständig. Dabei sind wir sehr kreativ, leihen uns beispielsweise Identitäten und konstruieren uns ein fiktives Leben. Zwischenmenschlich suchen wir uns Partner und Beziehungen, die uns Identität geben können. Im Beruf gehen wir so auf, dass es an Fanatismus grenzt, um uns – zumindest in diesem Feld – unserer Identität zu versichern. Auch Geld dient dieser Stabilisierung, nach dem Motto: Ich besitze, als bin ich (z. B. der, dem das tolle Haus/Auto/Boot gehört“).

8. eingeschränkte Konflikt- und Gefühlswahrnehmung

Problematisch für unsere Beziehung zu anderen Menschen ist auch, wenn wir nur über eine eingeschränkte Konflikt- und Gefühlswahrnehmung verfügen, das heißt, wenn wie nur sehr schlecht unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse sowie die anderer erkennen können und deshalb auch keine emotionalen Regungen verspüren.

Im passiven Modus übersehen wir Konflikte, ein Gefühl der inneren Spannung kennen wir folglich nicht. Unsere Beziehungen, auch in der Familie, sind von Konventionen bestimmt, gefühlsarm und äußerlich harmonisch. Geheiratet haben wir weniger aus inniger Liebe, sondern „weil man das eben so macht“. Unser Partner ist genausowenig gefühlsbetont wie wir. Selbst große Belastungen (z. B. Krankheit, Scheidung, Tod) und schwierige Lebensumstände (Arbeitslosigkeit, Geldnot) erleben und schildern wir als „normal“. Zu Geld haben wir beinahe einen emotionaleren Bezug als zu Menschen. Unser Sozialleben ist entsprechend übersichtlich. Beruflich liegen uns technische und Verwaltungstätigkeiten, wegen unseres Mangels an Empathie und Konfliktwahrnehmung in untergeordneter oder höchstens mittlerer Position.

Im aktiven Modus unterdrücken wir Gefühle und halten uns Konflikte vom Leib beziehungsweise aus unserem Bewusstsein heraus. Anflüge von gefühlsmäßiger Regung ersetzen wir durch eine nüchtern-sachliche, technisch-logische Herangehensweise. So betrachten wir Krankheiten als Problem, das wir gezielt angehen und lösen können. In Beziehungen neigen wir dazu, drohende Konflikte zu verleugnen, zu bagatellisieren oder auszuräumen. Wenn unsere Wünsche der Auslöser sind, sind wir sogar bereit, diese zurückzustellen, um den Konflikt nur ja zu vermeiden. Soziale Beziehungen sind für uns in erster Linie Mittel zu einem Zweck. Gefühle und Konflikte vermeiden wir dabei tunlichst. In sachlich-technischen Berufen sind wir erfolgreich, solange uns keine zwischenmenschlichen Konflikte „dazwischenkommen“. Besitz ist für uns Ersatz für alles, was wir durch unser emotionales Unbeteiligtsein entgeht.

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