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Selbsthilfe

Selbsthilfe

Selbsthilfe meint Strategien, für Schwierigkeiten erst einmal alleine oder im Kreis anderer Betroffener Lösungen zu finden. Möglicherweise hilft uns ein Kurs, etwa in der Volkshochschule, bei der Bewältigung von Stress oder Prüfungsangst. Oder wir vertrauen uns einem guten Freund, einer Freundin oder einem einfühlsamen Verwandten mit unserem Problem an und bekommen genau die Unterstützung, die uns wieder in die richtige Spur bringt. Vielleicht kaufen wir uns auch einen Ratgeber im Buchhandel, lernen durch das angeeignete Fachwissen etwas über uns und beherzigen die Tipps, um unser Leben eigenständig in den Griff zu bekommen.

Auch im Internet finden wir Anregungen zur Selbsthilfe, sowohl Info-Seiten von Psychologen als auch Foren von betroffenen Laien, deren auf Erfahrung beruhende Ratschläge uns eine wertvolle Hilfe sein können. Zum guten Schluss sind da noch die vielen Selbsthilfegruppen, denen wir uns anschließen können, um uns mit Gleichgesinnten auszutauschen, darin Halt zu finden und Kraft für die Bewältigung unser Probleme zu schöpfen.

Ansicht Neumünster Zentrum Teich mit EKZ
Menschen unterscheiden sich in ihrer Art Schwierigkeiten zu bewältigen. Einige Menschen gehen eher aktiv vor, andere tendieren dazu eher passiv zu reagieren. Beide Strategien haben Vor- und Nachteile. Oft hilft es selbst anzupacken und etwas zu tun. Mitunter ist es besser abzuwarten und auf den richtigen Moment zu warten oder gar ein Problem auszusitzen. Im Durchschnitt zeigt sich, dass die aktive Bewältigung mehr Erfolge bringt.

Das Gute daran: Wenn wir entschieden haben, uns selbst zu helfen, ist das immer ein wertvoller erster Schritt, denn er zeigt, dass wir uns unserer Problematik bewusst sind, dass wir die Verantwortung übernehmen und unser Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen. Auch als unterstützende Begleitung zu einer psychotherapeutischen Behandlung haben sich Ansätze zur aktiven Eigeninitiative, vor allem die Selbsthilfegruppen, daher bewährt. Aber: Ein Ersatz für eine psychotherapeutische Behandlung ist Selbsthilfe nicht. Bei schwerwiegenden psychischen Störungen sollten wir uns unbedingt von einem Spezialisten helfen lassen.

Hier ein nützlicher Link: http://www.therapeutenfinder.com

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind ein Zusammenschluss Gleichgesinnter. Denn wenn wir unter gesundheitlichen oder psychischen Problemen leiden, ist das schlimm genug, das Gefühl aber, damit ganz alleine dazustehen, macht es beinahe unerträglich für uns. Ob mit unserer Krebsdiagnose, Kaufsucht oder Depression, mit traumatischen Erfahrungen wie häuslicher Gewalt oder Mobbing oder auch mit unserer Neigung zur Flucht in den Alkohol – es tut uns gut, zu wissen, dass wir nicht die Einzigen, nicht alleine sind mit unserem Schicksal. „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, besagt ein Sprichwort – und tatsächlich hilft es uns bei der Bewältigung unseres Problems oft schon, wenn wir mit jemandem darüber sprechen können, der uns zuhört und versteht.

Unterschiedliche Gruppenthemen

In Selbsthilfegruppen finden Menschen mit derselben psychischen Störung, Sucht, Krankheit oder Behinderung zusammen. Bei regelmäßigen Treffen helfen sich Betroffene gegenseitig in ihrem Umgang mit der Krankheit oder bei der Bewältigung psychischer Probleme. Es gibt Selbsthilfegruppen, die professionelle – medizinisch oder psychologisch ausgebildete – Helfer zur Unterstützung haben, den Schwerpunkt bildet aber die Arbeit in der Gruppe. Zu den wohl bekanntesten und weltweit vertretenen Selbsthilfegruppen zählen die Anonymen Alkoholiker. Bekannt im Beriech der Suchthilfe sind auch das Blaue Kreuz, die Guttempler und die Freundeskreise. Doch die Bandbreite an Selbsthilfegruppen und Verbänden ist groß. Zwischen 70.000 und 100.000 Selbsthilfegruppen gibt es schätzungsweise bei uns in Deutschland, so dass sich, egal, für welches gesundheitliche oder psychische Problem, oft eine passende Selbsthilfegruppe in der Nähe findet.

Gemeinsam sind wir stark

Haben wir uns einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, kann sich im Laufe der Zeit eine sehr enge Bindung entwickeln. Wir können uns wie in einer Familie mit anderen Betroffenen austauschen, Ratschläge einholen und geben, uns gegenseitig unterstützen und uns Mut machen. „Gemeinsam sind wir stark“, lautet das Motto. Um davon zu profitieren, müssen wir allerdings auch ein paar Voraussetzungen erfüllen. So müssen wir grundsätzlich bereit sein, uns vor der Gruppe mit unserem Problem zu öffnen. Wir sollten nicht nur selbst unser Herz ausschütten, sondern auch ein offenes Ohr für die Probleme der anderen haben. Dabei dürfen wir wiederum nicht Gefahr laufen, dass wir uns von dem zusätzlichen „seelischen Ballast“ erdrückt fühlen. Eine Selbsthilfegruppe kann mitunter eine Therapie ersetzen oder diese durchaus sinnvoll ergänzen.

Selbsthilfeangebote regional

Wenn Sie in Neumünster nach Selbsthilfegruppen suchen, dann können Sie sich beim DRK-Kreisverband erkundigen:

DRK-Kreisverband Neumünster e.V.
Zentrale Kontaktstelle für Selbsthilfe
Andrea Osbahr und Doris Krusche
Schützenstraße 14-16
24534 Neumünster
Tel.: 04321 – 4191-19

eMail: zks[at]drk-nms[dot]de
Web:   www.selbsthilfe-neumuenster.de

Selbsthilfe in Schleswig-Holstein:

Web: www.kibis-kiel.de/kontakt/kontaktstellen-in-s-h

Bewegung

Bewegung macht uns stark

Dass Bewegung gesund ist, ist uns bekannt. Doch körperliche Betätigung macht uns nicht nur körperlich fit und steigert unser Wohlbefinden. Sportliche Aktivitäten stärken uns auch mental, sie fördern unsere Denkfähigkeit, reduzieren Stress, lindern Depressionen und können sich sogar positiv bei Angsterkrankungen auswirken. Das Beste daran: Profitieren können wir in jeder Lebensphase, von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter.

Früh bewegt sich …

In unserer Kindheit trägt Bewegung entscheidend zu unserer körperlichen wie auch geistigen Entwicklung bei. Den natürlichen kindlichen Bewegungsdrang zu stoppen, kann fatale Folgen haben. Nicht nur drohen Haltungsschäden und Übergewicht – auch können sich Motorik und Intelligenz nicht optimal entwickeln. Es ist also enorm wichtig, Kinder zu ermuntern, sich zwischen Computerspiel und Rechtschreibübungen auch einmal richtig „auszupowern“. Selbst wenn ein Kind „schlaue“ Bücher liest und eifrig lernt, profitiert es, wenn es zwischendurch körperlich aktiv wird. Denn Bewegung fördert die Durchblutung – auch der Nervenzellen des kindlichen Gehirns – und damit die Sprach-, Denk- und Lernfähigkeit. Das gilt in besonderem Maße für Disziplinen, welche die Ausdauer des Kindes fördern, wie etwa Dauerlauf oder Radfahren.

… was gesund groß werden will

In unserer Jugendzeit kommen weitere Anforderungen auf unser Gehirn zu. Heranwachsende müssen ihre Grenzen austesten, Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen entwickeln. Auch hier kann Bewegung viel Positives bewirken. Nicht nur fördert die körperliche Aktivität die Durchblutung und schafft so günstige Bedingungen, was die mentale Entwicklung angeht. Sie macht auch zufriedener und selbstbewusster. Besonders gut in dieser Phase sind Sportarten, die Spaß machen, Erfolgserlebnisse und damit neue Motivation mit sich bringen.

Was bewirkt Bewegung im Kopf?

Vereinfacht dargestellt, funktioniert es wie folgt: Wenn wir uns bewegen, wird unser Körper besser durchblutet. Das gilt besonders für unsere Muskeln, aber auch für unser Nervengewebe, welches dafür zuständig ist, Informationen in Form von Reizen in unser Gehirn weiterzuleiten und dort zu speichern. Eine gute Durchblutung macht die für die Informationsaufnahme zuständigen Rezeptoren in unserem Gehirn empfänglicher. In der kindlichen Entwicklung kommt hinzu, dass das Nervengewebe erst noch ein ganzes Netzwerk an Verbindungen knüpfen muss, um gut funktionieren zu können. Bewegung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Glück

Glück

Was ist Glück?

„Ein Sechser im Lotto!“ – das antwortet so mancher spontan auf die Frage: „Was ist Glück?“ Und wenn wir den Begriff Glück nur auf ein kurzzeitiges Gefühl des Uns-Freuens in einer bestimmten Situation (= „State“) reduzieren, mag es sogar zutreffen. Doch wir wissen auch: Geld allein macht nicht glücklich. Und damit wiederum ist ein tieferes, anhaltendes Glücksgefühl gemeint. Eines, das sich nicht kaufen lässt, das in unserer Persönlichkeit verankert ist (= „Trait“), das uns stark macht, und das auch Stürme, „Unglücke“ überdauert. Mit dieser umfassenderen und grundlegenderen Form von Glücklichsein beschäftigt sich die Psychologie. Denn das Glücklichsein ist viel mehr als ein Lotto-Sechser. Es ist die Basis für unsere psychische und damit auch physische Gesundheit. Es macht uns zu selbstbewussten, lebensbejahenden, sozialen, empathischen Menschen.

Der Wille zum Glück

Fehlt es uns dagegen an diesem Glücksgefühl, sind wir unzufrieden, „unglücklich“, wenn nicht gar depressiv. Psychotherapeut Stephan Lermer drückt es so aus: „Das kleine Gegenteil von Glück ist Langeweile, das große Gegenteil die Depression.“ Tatsächlich besteht ein Zusammenhang zwischen Glücklichsein bzw. einem Glücksdefizit und Depressionen. Zwar schließen sich positive und negative Gefühle grundsätzlich nicht aus; und es ist durchaus möglich, dass wir uns gleichzeitig glücklich und unglücklich fühlen. Aber darüber, ob wir glücklich sind oder nicht, entscheiden zum einen das Überwiegen positiver oder negativer Lebensereignisse oder auch der Miniereignisse im Alltag, zum anderen unser individueller Wille zum Glücklichsein.

Schon der römische Kaiser Marc Aurel hat erkannt: „Das Glück im Leben hängt von den guten Gedanken ab, die man hat.“ Ein von schweren Schicksalsschlägen gebeutelter Mensch sei hier natürlich ausgeklammert, denn die Macht positiver Gedanken hat ihre Grenzen. Aber ist es nicht bemerkenswert, dass auch Menschen, die auf den ersten Blick alles haben – Liebe, Familie, Freundschaften, Gesundheit, einen erfüllenden Beruf, Geld –, unglücklich sein und Depressionen entwickeln können? Und es auf der anderen Seite Menschen gibt, die trotz großer Rückschläge – Krankheit, Arbeitslosigkeit, Privatproblemen – glücklich sind?

Der Weg zum Glück

Wie sehr positive bzw. negative Gefühle, Glücklichsein und Unglücklichsein von unserer Persönlichkeit, von unserer Einstellung zu den Dingen und unseren teils abstrusen Gedankengängen abhängen, stellt Psychologe Paul Watzlawick in seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ sehr anschaulich dar. Wir neigen bisweilen dazu, uns das Leben schwer und Glücksgefühle möglichst unmöglich zu machen. Um ein klassisches Beispiel aufzuzeigen: Eine Frau macht sich ausgehfein. Sie fragt ihren Mann: „Soll ich das blaue oder das rote Kleid anziehen?“ Er antwortet: „Das blaue.“ Sie darauf: „Wieso nicht das rote – du findest wohl, dass ich darin fett aussehe …!“ Und schon hängt der Haussegen schief, obwohl der Mann ganz sicher nichts anderes im Sinn hatte, als die Entscheidung „Blau oder rot?“ zu beschleunigen. Zum Glück können wir etwas für unser Glück tun. In der Psychologie gibt es Ansätze wie die Positive Psychologie nach Seligmann und Therapien wie die Glückstherapie nach Fordyce oder das Glückstraining von Lichter, Hay & Kammann, mit deren Hilfe wir lernen können, unsere Gedanken und Handlungen so zu steuern und zu trainieren, dass wir wieder mehr Glücksgefühle erleben und damit Depressionen in gewisser Weise vorbeugen oder entgegenwirken können.

 

Stimmungen

Stimmungen

Unsere Stimmungen lassen sich oft nicht so steuern, wie wir uns das wünschen. Allzeit „gut drauf“ ist wohl keiner von uns. Das wäre auch zu viel verlangt, oder? Irgendwas ist doch immer. Mal geht hier etwas schief, mal läuft uns dort eine Laus über die Leber. Und prompt reagieren wir mit schlechter Laune, ärgern uns schwarz oder sind deprimiert. Aber stimmt das überhaupt: Sind wir nur aus dem einen – natürlich triftigen – Grund schlechter Stimmung? Oder geht da nicht viel mehr in uns vor, das uns letztlich die Laune verhagelt?

Negatives Denken

Wenn wir uns mit dem Hammer auf den Daumen hauen und dieser dann schmerzt, passiert das nach einem einfachen Ursache-Wirkung-Prinzip. Mit schlechter Stimmung ist es etwas komplizierter. Die ist nämlich nur selten die direkte und logische Folge eines einzelnen Auslösers. Schlechte Stimmung steht vielmehr am Ende einer Reihe von emotionsauslösenden Gedanken, die ein Ereignis in unserem Kopf auslöst. Denn, typisch Mensch, nehmen wir die Dinge, die um uns herum passieren, nicht einfach als gegeben hin. Nein, stattdessen interpretieren wir sie, werten, verknüpfen, kurz: führen einen „inneren Dialog“, wie der amerikanische Psychologe Albert Ellis es bezeichnet hat. Und am Ende sind wir dann oft schlechter Stimmung. Weil unser Nachbar ja nur so kurz angebunden ist, weil er uns das teure neue Auto missgönnt, und sicher schon darauf lauert, uns beim Bürgersteigfegen baldmöglichst einen Kratzer in den Lack zu verpassen! Weil diese dauernden Kopfschmerzen ein klares Indiz auf einen Gehirntumor sind – Irrtum ausgeschlossen! Oder weil der Chef in letzter Zeit nur so verdächtig freundlich ist, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er die Abmahnung schon in der Schublade liegen hat.

 Acht Denkmuster, die schlechte Stimmungen erzeugen können

Wenn wir solche Spekulationen anstellen, schaden wir uns, weil wir erstens unsere Stimmungen in den Keller bringen und zweitens unser weiteres Denken und Handeln in die falsche Richtung leiten, zum Beispiel dem Chef noch befangener gegenübertreten. Daher ist es wichtig, Muster zu erkennen, nach denen sich unser Gedankenkarussel dreht. Folgenden acht Mustern gilt es entgegensteuern:

Filtern

  1. Von Filtern sprechen wir, wenn wir nur einen – den negativen Aspekt – eines Erlebnisses sehen. Wenn unser Chef uns für eine Arbeit lobt, uns bei einem anstehenden Projekt aber um eine zügigere Abwicklung bittet – und bei uns bleibt nur eine Kritik an unserem Zeitmanagement, nicht aber das Lob hängen, dann filtern wir und demotivieren uns damit selbst. Tipp: Das Gesamte nicht aus dem Blick verlieren!

Polarisiertes Denken

  1. Polarisiertes Denken bedeutet, dass wir alles Schwarz oder Weiß sehen, Menschen und Dinge als gut oder schlecht beurteilen. Dabei ignorieren wir die Tatsache, dass die Kollegin nicht nur unangenehm und der Bekannte nicht nur lustig sein kann. Tipp: Auch an die Graustufen denken!

Verallgemeinerung

  1. Zu übertriebener Verallgemeinerung neigen wir, wenn wir ein vereinzeltes Ereignis zum Regelfall erklären. Wenn wir zum Beispiel durch die erste Führerscheinprüfung fallen und daraufhin alles hinwerfen – mit der Begründung „Ich hab’s ja gewusst, ich lerne das nie, ich bin einfach zu blöd zum Autofahren!“ Besser: Negative Gedanken durch optimistischere ersetzen und dabei absolute Aussagen mit „nie“, „jeder“, „immer“, „keiner“, „alle“ usw. vermeiden.

Gedankenlesen

  1. Wenn wir zum Gedankenlesen neigen, glauben wir stets zu wissen, was in den Köpfen unserer Mitmenschen vor sich geht. „Der denkt jetzt bestimmt, ich mache das, um anzugeben!“ Solche vermeintlichen Intuitionen verraten meist mehr über uns als über unsere Mitmenschen. Besser ist es daher, wir versuchen erst gar nicht, für andere zu denken, und konzentrieren uns auf Tatsachen.

Katastrophisieren

  1. Wir katastrophisieren, wenn wir aus einer glimmenden Zigarette im Aschenbecher einen Großbrand, aus einem Pickel einen Tumor und aus einer kleinen Meinungsverschiedenheit einen Familienstreit machen. Tipp: Statt davon auszugehen, dass bei allem, was uns passiert, immer der schlimmste Fall, sozusagen der Super-GAU, eintreten wird, sollten wir überlegen, wie wahrscheinlich dies ist: Eins zu einer Million? Eins zu Hunderttausend?

Persönlichnehmen

  1. Auch das Persönlichnehmen von Geschehnissen in unserem Umfeld ist ein Muster, das uns leicht verstimmen kann. Wenn unser Partner einmal schlechte Laune hat, muss der Grund nicht zwingend bei uns liegen. Hier ist es wichtig, einen möglichen Zusammenhang zu klären, statt sinnlos darüber zu grübeln, was der andere denkt und was wir falsch gemacht haben könnten.

Vergleiche

  1. Wenn wir immerzu vergleichen, „Was hat/kann der Andere, was ich nicht habe/nicht so gut kann?“, zieht uns das ebenfalls schnell runter. Tipp: Statt auf unsere eventuellen Defizite und die vermeintliche Großartigkeit anderer zu schauen, fokussieren wir besser auf unsere Stärken und machen uns bewusst, dass auch andere Schwächen haben.

Das Sollen-Muster

  1. Das Sollen-Muster beeinflusst uns, wenn unser Handeln nur von starren, uns selbst auferlegten Regeln bestimmt wird und wir bei der Beurteilung anderer dieselben Maßstäbe anlegen. So verurteilen wir den Nachbarn, der jeden Samstag ohne seine Frau zum Fußball geht – weil ein Paar nach unserem Verständnis am Wochenende gemeinsam etwas unternehmen „muss“. Tipp: Immer daran denken, dass Menschen verschieden sind, jeder andere Werte und Bedürfnisse hat. Wir haben ein Recht auf unser Lebenskonzept – andere auch.

Was unsere Stimmungen noch beeinflusst

  • Licht, und zwar natürliches Tageslicht, ist wichtig für unseren gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus sowie für die körpereigene Bildung von Vitamin D und dem Glückshormon Serotonin. Bekommen wir zu wenig davon, kann das auf unsere Stimmungen drücken.
  • Ernährung trägt auch zu unserer Stimmung bei. Essen wir zu viel Fast Food und Süßigkeiten, und dies auch noch zur falschen Zeit, z. B. kurz vorm Schlafengehen, sind wir anfälliger für einen Teufelskreis aus Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Heißhunger
  • Alkohol ist wider Erwarten kein Stimmungsaufheller, er kann vielmehr schon in kleinen Mengen dazu führen, dass wir uns unruhig oder niedergeschlagen fühlen. Und selbst wenn er uns vorübergehend von negativen Gedanken ablenkt – spätestens beim Kater danach dreht sich das Gedankenkarussel noch mal so schnell.
  • Zigaretten und die Abhängigkeit davon schlagen uns aufs Gemüt. Wer sich das Rauchen erfolgreich abgewöhnt, profitiert nicht nur gesundheitlich davon, sondern auch stimmungstechnisch.
  • Schlaf, genug und zur richtigen Zeit, sorgt für einen ausgeglichenen Melatonin-Spiegel, schützt vor Schlafstörungen, Heißhunger und Übergewicht. Schlafen wir zu wenig, unregelmäßig oder zu unnatürlichen Zeiten, wirkt sich das negativ auf unsere Stimmung aus.
Freundschaft

Freundschaft

Ob in jungen Jahren oder im Alter: Freunde sind von unschätzbarem Wert für uns. Es ist kein Zufall, dass sich zahllose Sprichwörter, Lieder, Bücher, Filme, ja, ganze Fernsehserien um das Thema Freundschaft drehen. Denn Freunde sind so viel mehr als einfache Bekannte. Eine Freundschaft geht tiefer, sie basiert auf gegenseitigem Vertrauen, Fürsorge und aufrichtiger Anteilnahme. Freundschaften schließen wir nicht von heute auf morgen, sie entwickeln und festigen sich im Laufe der Zeit. Sie aufzubauen und zu pflegen erfordert also Zeit – doch die Investition lohnt sich. Denn Freundschaften geben uns Halt im Leben – und sie sind gut für unsere Gesundheit.

„Keine Straße ist lang
mit einem Freund an der Seite“
Chinesisches Sprichwort

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Die besondere Bedeutung von Freundschaften für unser Leben, für unsere emotionale Stabilität und unser Wohlbefinden, ist bereits in der Antike bekannt – richtig erforscht wird sie aber erst in jüngerer Zeit. Seit etwa den 70er Jahren wissen wir um den Zusammenhang zwischen Freundschaft und Gesundheit. Vertrautheit, Empathie und emotionale Unterstützung, alles Merkmale echter Freundschaft, wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Die Gegenwart eines Freundes gibt uns Sicherheit und hilft uns dabei, richtige Entscheidungen zu treffen, ob in familiären, beruflichen oder gesundheitlichen Fragen. Auch von ungesunden Verhaltensweisen (z. B. Alkohol, Drogen) kann uns die Anwesenheit eines Freundes abhalten. Und selbst, wenn dieser gerade nicht präsent ist, hilft er uns indirekt – alleine durch die Tatsache, dass wir wissen, wir könnten ihn um Rat bitten.

Wie positiv sich Freundschaften auswirken, haben Studien gezeigt. Demnach weisen diejenigen unter uns, die mindestens einen Vertrauten haben, einen deutlich besseren allgemeinen Gesundheitszustand mit geringerer Neigung zu Herz-Kreislauf-Krankheiten, Asthma, Bluthochdruck und auch zu psychischen Problemen wie Ängsten und Depressionen auf. Einer britischen Studie zufolge können wir sogar davon ausgehen, mit Freunden rund vier bis fünf Jahre länger zu leben als ohne.

Freundschaften im Verlauf des Lebens

Vom Sandkastenalter bis in die Pubertät hinein lernen wir, Freundschaften zu schließen und zu pflegen – und wir profitieren bis ins hohe Alter von dieser sozialen Fähigkeit. Immer wieder aufs Neue erleben wir, wie gut uns Freunde tun, mit denen wir uns verstehen, mit denen wir Interessen und Ansichten teilen, auf die wir uns in allen Lebenslagen verlassen können. Und auch, wenn durch häufige berufliche Veränderungen, Umzüge und private Neuorientierungen Freundschaften von früher eingeschlafen sind – es ist nie zu spät, Freundschaften wieder aufzufrischen (z. B. durch einen Anruf, über Internetplattformen wie stayfriends.de) oder neue zu schließen (z. B. in Vereinen, Sportgruppen, Fortbildungskursen, Diskussionsrunden). Wir sollten nur nicht den Fehler machen und die Dinge überstürzen. Denn innige Freundschaften mit all der Vertrautheit, die sie so wertvoll macht, müssen reifen wie ein guter Wein. Dabei kommt es auf eine behutsame Annäherung ebenso an wie auf eine gesunde Balance aus Geben und Nehmen, Erzählen und Zuhören, Lachen und Weinen.

„Der beste Weg, einen Freund zu haben,
ist der, selbst einer zu sein.“
Ralph Waldo Emerson

Beste Freunde

Entscheidend ist ohnehin nicht die Zahl unserer Freundschaften, sondern die Qualität. Ein richtig guter Freund oder zwei sind in der Regel besser als zehn lockere Bekanntschaften. Auch die Mutter, der Bruder oder der eigene Partner können unser bester Freund sein. Maßgeblich zu einer innigen Freundschaft tragen – bei aller Begeisterung für E-Mail-Kontakte und das Social Media Networking – auch heute häufige und direkte Begegnungen bei, bei denen wir ganz miteinander und vertraut sind, Stimme, Körpersprache und Mimik unseres Gegenübers erleben und Gefühle teilen können, denn tiefe Verbundenheit entsteht nur auf diese Weise. Ein zwei Stunden langer Mailaustausch mit der besten Freundin ist nicht annähernd so wertvoll wie eine gemeinsame Stunde beim gemütlichen Plausch im Lieblingscafé – am besten bei ausgeschaltetem Handy …

Entscheidungen

Entscheidungen treffen – warum uns das manchmal so schwerfällt

Das Leben wird immer komplizierter und so wird es für viele auch immer schwerer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Frühere Generationen mussten nicht so viele Entscheidungen treffen. Ob beim Einkaufen, bei der Freizeitgestaltung oder der Berufswahl – die Wahlmöglichkeiten waren übersichtlicher; vieles verlief in vorgegeben Bahnen und musste mangels Alternativen gar nicht erst entschieden werden. Und heute? Da sehen wir uns in allen Lebensbereichen einer solchen Flut von Möglichkeiten gegenüber, dass es uns manchmal schier erschlägt.

So viele Möglichkeiten …

Beim täglichen Konsum geht es los. Beispiel Eissorten: Früher beschränkte sich die Qual der Wahl auf Schokolade, Vanille, Erdbeer, Zitrone, Nuss und Malaga. Heute gibt es in mancher Eisdiele über 40 Sorten von After-Eight bis Zabaione. Und so geht es weiter: Bei der Studien- und Berufswahl werden wir mit zahllosen Optionen konfrontiert. Und sogar bei der Lebensform haben wir die Wahl: Wir können in hetero-, homosexueller oder in keiner Beziehung leben, wir können heiraten, uns wieder scheiden, ein zweites, drittes Mal heiraten oder aber es ganz bleiben lassen. 

 … und wir wollen stets die Beste!

Die heutige Fülle an Möglichkeiten ist nicht in jeder Hinsicht ein Gewinn, denn sie kann unsere Entscheidungsfähigkeit blockieren. Die Vielfalt überfordert uns, wir haben Angst, unsere Entscheidung könne falsch sein. Denn wenn wir nicht zu den Glücklichen zählen, die aufhören zu suchen, wenn sie etwas, das für sie „gut genug“ ist, gefunden haben – dann sind wir wie getrieben in unserem Streben nach dem „Maximum“, dem noch besseren Job, Partner, Auto … Und in dem Moment, in dem wir eine Wahl getroffen haben, blicken wir auch schon wieder auf das, was wir gleichzeitig „verloren“ haben. Am liebsten würden wir uns immer alle Türen offenhalten – und vergessen dabei, dass manche Türen für unsere Ziele völlig unwichtig sind.

Je komplizierter die Situation …

Das Problem mit dem Entscheiden ist: Während wir mit der einfachen Wahl beispielsweise einer Eissorte noch irgendwie „zu Rande kommen“, scheitern wir oftmals in komplizierteren Situationen. Das liegt einerseits daran, dass diese uns von vornherein stärker unter Druck setzen. Andererseits liegt es daran, dass wir sie allein durch Nachdenken und den Versuch, jeweils alle Vor- und Nachteile abzuwägen, nicht bewältigen können. Die Dinge sind zu kompliziert, als dass wir sie in allen, zum Teil widersprüchlichen Aspekten erfassen könnten.

… desto wichtiger ist das Bauchgefühl

Stehen wir vor einer schwierigen Entscheidung, hilft häufig nur eins: unser „Bauchgefühl“. Und das ist gut so, bestätigt der niederländische Wissenschaftler Ap Dijksterhuis, der immer dann zu „Nachdenken ohne Aufmerksamkeit“ rät, wenn wir mit rationalen Überlegungen nicht weiterkommen. Statt uns weiter das Hirn zu zermartern, bemühen wir unser „Emotionales Erfahrungsgedächtnis“, das unsere gesammelten Erfahrungen speichert und uns so intuitiv zur richtigen Entscheidung führt.

Selbsthilfeliteratur

Selbsthilfeliteratur – Buchtipps – Ratgeber

Es gibt inzwischen sehr viele Ratgeber und Bücher, die Betroffene und Angehörige in Zusammenhang mit seelischen Problemlagen unterstützen können. Mitunter ist es eine große Hilfe, sich in den Beschreibungen anderer wieder zu finden und einen Weg aufgezeigt zu bekommen, was sich tun lässt. Hier haben wir deshalb eine kleine Auswahl an Büchern zu verschiedenen Beschwerdebildern für Sie zusammengestellt. Wenn Sie selbst gute Erfahrungen mit weiteren Büchern gemacht haben, freuen wir uns natürlich über Hinweise von Ihnen.

 

Depressionen:

Martin Hautzinger: Ratgeber Depression

Essstörungen:

Bärbel Wardetzki : Iß doch endlich mal normal!

Borderline:

Jerold J. Kreisman, Hal Straus:Ich hasse dich, verlaß‘ mich nicht!

Borderline-Mütter und ihre Kinder:

Wege zur Bewältigung einer schwierigen Beziehung

Selbstsicherheit:

Barbara Berckhan: Einfach selbstsicher!

Trauma:

Luise Reddemann: Eine Reise von 1000 Meilen

Ängste:

Aljoscha Schwarz, Ines von Witzleben: Endlich frei von Angst und Panik

Alkoholismus:

Johannes Lindenmeyer : Lieber schlau als blau

Ralf Schneider: Suchtfibel

Klassiker zum Verständnis
seelischer Kräfte:

Fritz Riemann: Grundformen der Angst

Fachbuch zum Thema Bindung:

Karl Heinz Brisch: Bindungsstörungen

Achtsamkeit:

Jon Kabat-Zinn & Ulrike Kesper-Grossmann:
Die heilende Kraft der Achtsamkeit (Buch & 2 CDs)

Burnout:

Thomas M. H. Bergner (2009):
Burnout-Prävention, Das 9-Stufen Programm zur Selbsthilfe

Zwangsstörungen:

Lee Baer: Alles unter Kontrolle. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen überwinden

Lee Baer, Matthias Wengenroth: Der Kobold im Kopf: Die Zähmung der Zwangsgedanken

 

Buchtipps meiner Klienten und von Lesern der Homepage

Susanne Hühn von Schirner:

Die Heilung des inneren Kindes: Sieben Schritte zur Befreiung des Selbst

Monica Ramirez Basco:

Manie und Depression. Selbsthilfe bei bipolaren Störungen

Karin Bonner von Patmos:

Nie mehr Flugangst: Ein Selbsthilfeprogramm in 6 Schritten

Johannes Hebebrand:

Irrtum Übergewicht

Henrik Brandt (Audio-CD):

Weniger Stress durch Autogenes Training.

Paul Ferrini:

Stille im Herzen

 

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