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Diagnosen

Binge Eating und Adipositas bzw. Übergewicht

Binge Eating

Binge eating heißt schlingend essen. Die Essstörung binge eating verläuft meist ganz diskret, ohne Erbrechen in so genannten Essanfällen. Das unkontrollierte Essverhalten ist ein zügelloses und hastiges Hinunterstürzen hochkalorienhaltiger Speisen. In der Regel erst wenn ein massives Völlegefühl eintritt, hört der Betroffene auf. Danach plagen meist sofort Schuld- und Schamgefühle, manche Menschen werden depressiv. Langfristig führt diese Maßlosigkeit zu Übergewicht, Mangel von Vitaminen und Mineralien. Eine wesentliche Regulation mittels Abführmitteln, massiven Sport oder Diätversuchen findet nicht statt.

Häufigkeit

Die Essanfälle des binge eating treten mindestens zweimal pro Woche über ein halbes Jahr auf. Sie sind auch keine Folgeerkrankung einer Magersucht oder Bulimie. Noch wird an den Ursachen geforscht. Experten gehen davon aus, dass Übergewicht im Kindesalter, falsche Ernährung sowie fehlende Auseinandersetzung mit Konflikten dazu zählen. Solche Attacken zeigen sich in vermehrter Anspannung, Stress, Frust und Langeweile.

Bevor es die Diagnose binge eating gab, wurde dieses Beschwerdebild weitgehend unter dem Stichpunkt Adipositas oder Übergewicht eingeordnet. Übergewicht kommt häufig, aber durchaus nicht immer durch binge eating zustande. Das Leid der Betroffenen ist meist sehr groß, denn er oder sie hat in der Regel mit massiven Abwertungen durch die Umwelt zu kämpfen.

Leckere Törtchen zur Illustration von Essanfällen

Adipositas

Adipositas definiert sich nach dem Ausmaß des Übergewichts und wird nach den Vorgaben der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, ermittelt. Dabei gibt es mehrere Grade von Adipositas ausgehend von dem Bodymassindex. Viele Übergewichtige suchen Hilfe, manche bei Abnehmorganisationen wie Weight Watchers, andere bei einem Psychotherapeuten. Dabei sind die zur Zeit vorherrschenden Vorstellungen darüber, was gesund ist, falsch. Sicherlich verkürzt ein massives Übergewicht bei einer großen Gruppe von Übergewichtigen das Leben, ein gravierendes Untergewicht ist allerdings auch nicht grade gesund.

Jojo

Zu bedenken ist, dass die meisten Gewichtsreduktionsversuche längerfristig erfolglos verlaufen und selbst bei Erfolg im Durchschnitt die Lebenserwartung reduzieren. Fest steht, dass eine sehr langsame Gewichtsreduktion wesentlich erfolgversprechender und gesünder als eine rasche Crash-Diät ist, da die Rückfallgefahr geringer ist und der Körper sich langsam umstellen kann. Neuere wissenschaftliche Studien legen nahe, dass jede ausgeprägte Diät vom Körper als Hungersnot interpretiert wird und dem Körper danach ermöglicht, Fettreserven für die nächste zu erwartende „Hungersnot“ aufzubauen. Die Folgen werden üblicherweise als Jojo-Effekt bezeichnet. Daher muss das Therapieziel und der Plan, wie man es erreichen möchte, sorgfältig abgewogen werden.

Night Eating Disorder

Neuerdings wird von Wissenschaftlern die Diagnose einer Night eating disorder erwogen. Dies bezeichnet ein nächtliches Essverhalten, bei dem Betroffene nachts aufwachen und größere Mengen von Nahrung zu sich nehmen, meist in Form von Süßigkeiten. Man vermutet, dass es sich um ein eigenständiges Krankheitsbild handelt.

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