Therapieangebote
Gruppenanalyse nach Foulkes
Foulkes hat die Gruppenanalyse ab den 30ger Jahren zunächst in Deutschland (unter dem Namen Fuchs) und später nach seiner Emigration in England begründet. Es handelt sich um eine Behandlungsform für die unterschiedlichsten psychischen Beschwerden und Störungen, insbesondere auch der Folgen traumatischer Erlebnisse.
Foulkes ging davon aus, dass jede Gruppe als eine Art Individuum angesehen werden kann, das sich selbst organisiert und eigene Strukturen schafft. Diese Strukturen, die gebildet werden, wirken sich in der Regel heilend und stabilisierend aus, zumindest wenn negative Prozesse deutlich begrenzt werden. Insofern ist die Aufgabe der Leiterin, die Gruppenprozesse von Selbsterschaffung zu erkennen, bewusst zu machen und liebevoll zu begleiten, Korrekturen im eigenen Erleben und Verhalten zu ermöglichen und gegebenenfalls einzugreifen, wenn negative Dynamiken sich bemerkbar machen.
Foulkes fühlte sich der Gestaltpsychologie verbunden, deren zentraler Satz ist: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Streng genommen wird also aus gruppenanalytischer Sicht nicht der Einzelne in der Gruppe, sondern die Gruppe als Ganzes behandelt. Dabei wird der Einzelne in seiner Einzigartigkeit durch seine Teilnahme innerhalb der Gruppe sichtbar, die ihm von den anderen Gruppenmitgliedern und der Leiterin gespiegelt werden. Durch die Mitveränderung der Gruppe bei eigenen Veränderungen entsteht ein Halt und eine Rückmeldung, die wiederum Veränderungen stabilisiert und ausbauen oder aber begrenzen. Gruppen geben damit in der Regel auch einen vom Leiter unabhängigen Halt und werden als eine intensive Unterstützung erlebt.
In Deutschland ist die Gruppenanalyse nach Foulkes eines der am häufigsten angebotenen psychodynamischen Gruppenverfahren. Prominentes Ausbildungsinstitut ist das Institut GRAS.